Deutsche Redewendungen, die heute fast kein Mensch mehr kennt
Früher hat man Redewendungen gehört, die es so heute überhaupt nicht mehr gibt. Denn viele wurden inzwischen von der technischen Entwicklung überholt. So zum Beispiel der Ausspruch „Jemand ist auf dem Holzweg“. Bedeutet hat dies früher, dass auf einem solchen Weg geschlagenes Holz aus dem Wald transportiert wurde. Geendet hat er im Nirgendwo.
Allenfalls ist es den meisten Deutschen möglich, den Sinn dieses Satzes zu verstehen. Doch kommt zum Beispiel ein Student aus dem Ausland nach Deutschland und fragt nach der Herkunft dieses Satzes, so kann in der Regel niemand eine genaue Antwort darauf geben.
Hat mal jemand 20 Pfennig?
In der Zeit vor den Mobilfunktelefonen war dies ein absoluter Klassiker. So gibt es eine unvergessliche Situation in einem deutschen Krimi, in dem der Kommissar Schimanski ganz allein eine Bande von Kriminellen festnimmt und dann Verstärkung von der Polizei anfordern will. Doch leider hat er nicht genügend Münzgeld zur Hand, um von einer Telefonzelle aus anrufen zu können. So stellt er dann kleinlaut die Frage: „Hat jemand von euch 20 Pfennich?“
Die Platte hat einen Sprung
Dieser Ausdruck war die Standardaussage, wenn am Plattenspieler die Nadel mal wieder an einer Macke hängengeblieben ist. Um nicht immer wieder die selbe Stellen hören zu müssen, reichte oft ein kleiner Schubs gegen die Plattenspielerarm. Oft hatte die Lieblingsplatte mehrere Kratzer. Auch gelang es insbesondere Kindern immer wieder, schon kurz vor dem Erreichen dieser kritischen Stelle dem Plattenarm einen Schubs zu geben.
Alte Frau ist kein D-Zug
Bis in das 19. Jahrhundert reichen die Wurzeln dieses Satzes schon zurück. Die erste D-Züge wurden im Jahr 1892 bei der Preußischen Staatsbahn eingesetzt. Dabei stand das D als Abkürzung für einen Durchgangswagen. Damit wurden die bis zu diesem Zeitpunkt üblichen kutschenartigen Abteilwagen abgelöst. Dadurch wurden die Züge waren für diese Zeit somit schnell und auch komfortabel. Es ist davon auszugehen, dass dieser Spruch von der alten Frau oder aber auch dem alten Mann schon zu Zeiten der Weimarer Republik populär war. Bei der Bundesbahn sind die D-Züge in den 70er-Jahren von den IC (InterCity) ersetzt worden.
Ich leg mal eben den Hörer ab
Wenn es früher während eines Telefonats an der Tür klingelte, kam dieser Spruch häufig zur Anwendung. Aber auch wenn man aus irgendeinem anderen Grund den Raum verlassen musste. Denn eine Schnur des Telefons war in der Regel nicht länger als einen halben Meter.
Mist, das Lied ist nicht ganz drauf gegangen
Dies hörte man immer dann, wenn mitten im Lied die Kassette zu Ende war. Denn früher hat wohl jeder Teenager im Radio die Hitparade aufgenommen. Besonders ärgerlich war es, wenn der Moderator kurz vor dem Ende in den Song quatschte.
Auch waren im Kassetten-Zeitalter ganz spezielle Fähigkeiten notwendig, um einen Bandsalat wieder in Ordnung zu bringen. Dafür benötigte man einen Bleistift um damit am Rädchen das Band mit einer Engelsgeduld wieder aufspulen zu können.
Schaltet doch mal eben euer Fax an
In den 90er-Jahren, auf dem Höhepunkt der Fax-Kommunikation, sind häufig lustige Überraschungsfaxe verschickt worden. Nur war es dann schlecht, wenn der Adressat dieses gar nicht angeschlossen hatte. Häufig teilten sich Fax und Telefon die selbe Nummer. Die Überraschung war dahin, wenn man erst einmal anrufen musste und bat: „Könnt ihr mal euer Fax einschalten?“
Frag mal den Opa
Dieser ist mittlerweile auch schon so tot wie der Spruch: „Schlag das doch im Lexikon nach“. Wollte man in vergangenen Zeiten einen Fakt recherchieren, führte kein Weg an der Stadtbibliothek vorbei. Ist man dort nicht fündig geworden, konnte man immer noch jemanden fragen, der sich mit dem Thema auskannte. Die Frage blieb unbeantwortet, wenn es dieser ebenfalls nicht wusste. Oft wurde darüber endlos gestritten. Daher müsste es heutzutage weniger Zündstoff geben. Denn so gut wie jede Frage lässt sich blitzschnell im Internet nachschlagen.
Ah nein – vertippt
Wer früher mit der Schreibmaschine geschrieben hat, kennt dieses Problem nur zu gut. Einmal die verkehrte Taste gedrückt und schon stand der falsche Buchstabe auf dem Blatt. Um diesen Fehler zu beheben, musste man entweder eine kleine Korrekturfolie einlegen oder aber mit Flüssigkeit und einem Pinsel drüber streichen. Und ganz gleich, wie penibel man war, am Ende war es trotzdem noch immer zu sehen. Oft war die bessere Lösung, noch einmal alles neu zu tippen.
Kannst Du das Knöpfchen runterdrücken
In Zeiten der Funkfernbedienungen klingt es unglaublich, aber früher musste man jede Autotür separat verschließen, indem man ein kleines Knöpfchen drückte. Daher gehörte diese Frage zum Standardrepertoir des Fahrers an seine Mitfahrer.
Das weiß ich zum Glück auswendig
Ganz gleich ob es um Nummern, Namen oder auch Fakten ging, solche Dinge hatte man früher einfach im Kopf. Telefonnummern merken war damals einfach Standard, über den man sich heute, in Zeiten der Mobiltelefone, überhaupt keine Gedanken mehr macht.
Hoffentlich sind unsere Urlaubsbilder was geworden
Für Urlauber war dies die größte Angst, was man in Zeiten der Digitalaufnahmen gar nicht mehr nachvollziehen kann. Erst wenn die Bilder fertig entwickelt waren konnte man sehen, ob sie sauber geschossen wurden und nicht unterbelichtet oder abgeschnitten waren.
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